Kardiale Computertomographie
Die schnelle, kardiale Computertomographie des Herzens (Kardio-CT) ist ein radiologisches Untersuchungsverfahren. Ein Röntgenstrahl kreist spiralförmig sehr schnell um den Oberkörper, wodurch Schichtaufnahmen des Herzens entstehen. Das Organ wird also bildlich „in Scheibchen“ zerlegt. Diese Technologie wurde seit ihrer Einführung im Jahre 1999 kontinuierlich verbessert. Die hierdurch erreichte Bildqualität ermöglicht heute eine genaue Darstellung des Herzens und der Herzkranzgefässe ohne Herzkatheter. Diese nicht invasive Methode liefert ein sehr genaues, scharfes Bild des schlagenden Herzen, so dass auch geringe atherosklerotische Ablagerungen (Plaques, Koronarkalk) in den Koronargefäßen sichtbar werden, ohne das Kontrastmittel verabreicht werden müssen.
Der direkte Nachweis von Koronarplaques (Koronarkalk) in den Herzkranzgefässen ist ein frühzeitiger Hinweis auf das Vorliegen einer koronaren Atherosklerose (= präklinisches Stadium einer koronaren Herzerkrankung, KHK). Aufgrund bisheriger Studien gibt es schlüssige Hinweise dafür, daß der Nachweis einer über das Altersmittel hinausgehenden, hohen Kalkmenge auch mit einem erhöhten Risiko für zukünftige Herzinfarkte einhergeht und somit einen unabhängigen Risikofaktor darstellt.
Im Kardio-CT können zusätzlich die Herzkranzgefässe nach intra-venöser Gabe eines Röntgen-Kontrastmittels dargestellt werden. Zur Zeit liegen allerdings noch keine ausreichend gesicherten Erkenntnisse vor, welcher Patient von dieser „nicht invasiven Koronarangiographie“ am meisten profitiert. Ein breiter, ungezielter Einsatz kann daher nicht empfohlen werden. Es zeichnet sich aber bereits ab, daß vor allem Patienten, die eine niedrige Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer bedeutsamen koronaren Herzerkrankung aufweisen (atypische Beschwerden, wenige Risikofaktoren) eher geeignete Kandidaten für eine nicht invasive Kardio-CT Untersuchnung sind, weil hierbei oft eine relevante KHK ausgeschlossen werden kann. Bei der Mehrzahl der symptomatischen Patienten kann jedoch der konventionelle (invasive) Herzkatheter derzeit noch nicht ersetzt werden.
Wir führen diese Untersuchung in Kooperation sowohl mit niedergelassenen Radiologen als auch mit spezialisierten Krankenhäusern in der Umgebung durch. Die Untersuchungszeit beträgt je nach Fragestellung 10-20 Minuten.